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              Ode to the West WindPercy Bysshe Shelley
 
 O wild West Wind, thou breath of Autumn's being,
 Thou, from whose unseen presence the leaves dead
 Are driven, like ghosts from an enchanter fleeing,
 Yellow, and black, and pale, and hectic red,
 Pestilence-stricken multitudes: O thou,
 Who chariotest to their dark wintry bed
 The winged seeds, where they lie cold and low,
 Each like a corpse within its grave, until
 Thine azure sister of the Spring shall blow
 Her clarion o'er the dreaming earth, and fill
 (Driving sweet buds like flocks to feed in air)
 With living hues and odours plain and hill:
 Wild Spirit, which art moving everywhere;
 Destroyer and preserver; hear, O hear!
 
 Thou on whose stream, 'mid the steep sky's commotion,
 Loose clouds like earth's decaying leaves are shed,
 Shook from the tangled boughs of heaven and ocean,
 Angels of rain and lightning; there are spread
 On the blue surface of thine airy surge,
 Like the bright hair uplifted from the head
 Of some fierce Maenad, even from the dim verge
 Of the horizon to the zenith's height -
 The locks of the approaching storm. Thou dirge
 Of the dying year, to which this closing night
 Will be the dome of a vast sepulchre,
 Vaulted with all thy congregated might
 Of vapours, from whose solid atmosphere
 Black rain, and fire, and hail, will burst: O hear!
 
 Thou who didst waken from his summer dreams,
 The blue Mediterranean, where he lay,
 Lulled by the coil of his crystalline streams,
 Beside a pumice isle in Baiae's bay,
 And saw in sleep old palaces and towers
 Quivering within the wave's intenser day,
 All overgrown with azure moss and flowers
 So sweet, the sense faints picturing them! Thou
 For whose path the Atlantic's level powers
 Cleave themselves into chasms, while far below
 The sea-blooms and the oozy woods which wear
 The sapless foliage of the ocean, know
 Thy voice, and suddenly grow grey with fear,
 And tremble and despoil themselves: O hear!
 
 If I were a dead leaf thou mightest bear;
 If I were a swift cloud to fly with thee;
 A wave to pant beneath thy power, and share
 The impulse of thy strength, only less free
 Than thou, O uncontrollable! If even
 I were as in my boyhood, and could be
 The comrade of thy wanderings over heaven,
 As then, when to outstrip the skiey speed
 Scarce seemed a vision, I would ne'er have striven
 As thus with thee in prayer in my sore need.
 O, lift me as a wave, a leaf, a cloud!
 I fall upon the thorns of life! I bleed!
 A heavy weight of hours has chained and bowed
 One too like thee: tameless, and swift, and proud.
 
 Make me thy lyre, even as the forest is:
 What if my leaves are falling like its own!
 The tumult of thy mighty harmonies
 Will take from both a deep autumnal tone,
 Sweet though in sadness. Be thou, Spirit fierce,
 My spirit! be thou me, impetuous one!
 Drive my dead thoughts over the universe
 Like withered leaves, to quicken a new birth;
 And, by the incantation of this verse,
 Scatter, as from an unextinguished hearth
 Ashes and sparks, my words among mankind!
 Be through my lips to unawakened earth
 The trumpet of a prophecy! O Wind,
 If Winter comes, can Spring be far behind?
 
 
 
 
               
              Ode an den WestwindPercy Bysshe Shelley
 
 O wilder Westwind, du Hauch des Herbstes selbst,
 Du, vor dessen unsichtbaren Anwesenheit, die toten Blätter
 Getrieben sind, wie Geister, die vor einem Zauberer flüchten,
 Gelb und Schwarz und fahl und hektisch Rot
 Pestilenz verwundete Mengen: O du,
 Der die geflügelten Samen auf Streitwagen an ihr dunkles Winterbett fährst,
 Wo sie kalt und niedrig liegen,
 Jeder wie ein Leichnam innerhalb seines Grabes, bis
 Deine azurblaue Schwester des Frühlings
 Ihren Ruf über der träumenden Erde schmettern wird, und
 (Indem süße Knospen wie Schafherden getrieben sind, um in der Luft zu schwelgen)
 Mit lebendigen Farben und Düften Flachland und Hügel beladen:
 Wilder Geist, der überall bewegend ist;
 Zerstörer und Retter; höre, O höre!
 
 Du, auf dessen Strom mitten in der Aufregung des tiefen Himmels,
 Lose Wolken wie die verfallenden Blätter der Erde verloren sind,
 Schüttelst von den verwirrenden Ästen des Himmels und des Ozeans
 Engeln aus Regen und Blitzen; dort sind
 Auf der blauen Oberfläche deines körperlosen Wogens,
 Wie das helle Haar irgendeiner wilden Mänade vom Kopf auffliegt,
 Sogar vom schwachen Rand
 Des Horizonts zur Höhe des Zenits,
 Die Locken des annähernden Sturms ausgeladen. Du Klagegesang
 Des sterbenden Jahres, an wem diese schließende Nacht
 Die Kuppel einer unermesslichen Grabstätte wird,
 Gewölbt mit aller deinen versammelten Macht
 Vom Dunst, von dessen festen Atmosphäre
 Schwarzer Regen und Feuer und Hagel bersten werden: O höre!
 
 Du, der aus seinen Sommerträumen,
 Das blaue Mittelmeer erweckt hast, wo es
 Durch seine windenden kristallinen Ströme
 Neben einer Bimsteininsel in der Bucht Baja gewogen lag,
 Und sah im Schlaf alte Paläste und Türme,
 Die innerhalb des besseren Tages der Woge zitterten,
 Alles mit azurblauem Moos und den Blumen überwuchert
 So süß, daß der Sinn in Ohnmacht fällt, indem sie dargestellt wird! Du,
 Für dessen Weg, die ebenen Mächte des Atlantiks
 Sich in Abgründen spalten, während weit unten
 Die Seeblüten und das triefende Gehölz, die
 Das saftlose Laub des Ozeans beweisen,
 Deine Stimme kennen, und plötzlich grau mit Furcht werden
 Und zittern und sich verzehren: O höre!
 
 Wenn ich ein totes Blatt wäre, das du tragen könntest;
 Wenn ich eine schnelle Wolke wäre, um mit dir zu fliegen;
 Eine Woge unter deiner Macht zu atmen; und
 Den Impuls deiner Stärke zu teilen, wenn nicht so frei
 Wie du, O Unbeherrschbarer! Wenn
 Nur, als ob ich in meinem Knabenalter wäre, und
 Der Kamerad deiner Wanderungen über den Himmel sein könnte,
 Wann die Geschwindigkeit des Himmels zu überholen,
 Damals mir kaum als Phantasie vorkam, hätte ich nie
 Wie dies mit dir im Gebet in meiner großen Not anstreben müssen.
 O hebe mich wie eine Woge, ein Blatt, eine Wolke auf!
 Ich falle auf den Dornen des Lebens! Ich blute!
 Eine schwere Stundenlast hat
 Den, der zu ähnlich zu dir ist, angekettet und gebeugt:
 Unzähmbar, und schnell, und stolz.
 
 Mach mich deine Leier, sogar wie der Wald ist:
 Was, wenn meine Blätter wie sein eigen zu fallen wären!
 Der Tumult deiner mächtigen Harmonien
 Wird von beiden einen tiefen Herbstton nehmen,
 Süß, obgleich in der Traurigkeit. Sei dir, wilder Geist,
 Mein Geist! Sei dir ich, Stürmischer!
 Treib meine toten Gedanken wie verdorrene Blätter
 Übers All, um eine neue Geburt zu beschleunigen;
 Und durch Beschwörung dieser Dichtung
 Verstreue, wie von einer ungelöschten Herde
 Asche und Funken, meine Worte zwischen der Menschheit!
 Sei durch meine Lippen an die unerweckte Erde
 Die Trompete einer Prophezeiung! O Wind,
 Wenn Winter kommt, kann der Frühling weit hinter sein?
 
 
 Übersetzung: © David Paley 
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